Im Rahmen des WTZ Süd-Projektes „Interdisziplinäres Wissenstransfernetzwerk Lehren und Lernen in der Instrumental(Gesangs)pädagogik“ (Netzwerk IGP) fand am 14. Oktober 2017 der Fortbildungstag Challenge accepted 2.0 statt – eine Folgeveranstaltung des im April 2016 durchgeführten Symposiums Challenge accepted. Das Netzwerk IGP unter der Leitung von Silke Kruse-Weber lud ganztägig zu einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm in die Räumlichkeiten der Reiterkaserne ein.
Die Gesamtkonzeption der Veranstaltung fokussierte sich auf die momentane Situation der steirischen Instrumental- und GesangspädagogInnen. Ausgehend davon beinhaltete der Vortrag von Silke Kruse-Weber, Professorin für Instrumental(Gesangs)pädagogik, folgenden Leitgedanken: Kulturelle, gesellschaftliche und bildungspolitische Entwicklungen, Veränderungen und Perspektivenwechsel in der Instrumental- und Gesangspädagogik erfordern ein lebenslanges Lernen, um Berufszufriedenheit und Optimismus, Professionalität und Unterrichtsqualität aufrecht zu erhalten sowie Handlungskompetenzen zu erweitern. Dazu gehört einerseits die konstruktive Gestaltung der beruflichen Zukunft als Instrumental- und Gesangslehrkraft unter Berücksichtigung dynamischer Entwicklungen und Veränderungen sowie andererseits die Förderung von Mut zu Kreativität und Innovation.
Im Zuge eines Roundtable-Gesprächs diskutierten Instrumentallehrkräfte der kommunalen und privaten Musikschulen, des Landeskonservatoriums sowie der Kunstuniversität Graz über ihre vielfältigen beruflichen Tätigkeiten sowie über potentielle bzw. neue Berufsfelder für Instrumental- und GesangspädagogInnen. Im Rahmen eines Worldcafés hatten anschließend alle TeilnehmerInnen die Möglichkeit, sich über aktuelle Fragen und Probleme der Disziplin IGP/des Berufsstandes auszutauschen. Die Diskussionen zeigten, dass die Notwendigkeit besteht, der Politik bzw. den zuständigen Stellen schlagende Argumente zu liefern, die dem Instrumental- und Gesangsunterricht in unserer Gesellschaft nachhaltige Legitimation verleihen.
Durch die beiden Referentinnen Gerda van Zelm und Susan Williams (beide vom Royal Conservatory, Den Hague) wurde der Fortbildungstag in Form von praktischen Einheiten abgerundet. Gerda van Zelm erprobte mit den TeilnehmerInnen ihres Workshops InterVision. Dabei handelt es sich um eine Methode der kollegialen Fallberatung zum gemeinsamen Reflektieren in Kleingruppen, mit Hilfe derer sich Probleme aus der Berufspraxis diskutieren und analysieren lassen, um auf diese Weise neue Perspektiven oder Handlungsalternativen zu finden. Susan Williams forscht seit Jahren zum Thema „Üben“. In ihrem Workshop stellte sie erstmalig den Leitfaden Üben vor – ein neues Handbuch, das praktische Übemethoden und -techniken beinhaltet, die auf der Grundlage neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse aus Pädagogik, Psychologie und Neurowissenschaft entwickelt wurden. Im Rahmen ihres Workshops fand sich auch die Gelegenheit, wesentliche Aspekte zum Üben (z.B. die Selbstregulationstheorie) in den Gruppenarbeiten zu reflektieren und zu erproben.
Fotos: Universität für Musik und darstellende Kunst Graz
Erstellt von: Universität für Musik und darstellende Kunst Graz, MS
am: 27.11.2017